Kompetenzzentrum für Nanotechnologie

Nanotechnologie im Versuch

Um Nanotechnologie wirkungsvoll auf Oberflächen zu applizieren, sind Informationen über die Anwendung und Untergrundvorbereitung notwendig. Genau diese erhalten Interessierte im Kompetenzzentrum der Clean Frank Doss GmbH in Berlin. Inhaber und Trainer Frank Doss berichtet von ausführlichen Versuchen mit Nanoprodukten.
Nanoberater Frank Doss: „Auch im privaten Sanitärbereich können Nanovergütungen
zum Einsatz kommen. Die Vorteile: Leichte Reinigung, problemlose
Entfernung von Kalk sowie Keimfeindlichkeit der Oberflächen.
Im Oberstufenzentrum für Reinigungs- und Versorgungstechnik
in Berlin, der „Max-Taut- Schule“ wurden über einen längeren
Zeitraum unter dem Arbeitstitel „Nano-Vision“ die Grundlagen
der praktischen Anwendung von Nanoprodukten und bis
dahin unbekannte Phänomene erarbeitet. Diese Erkenntnisse können
dann an die Teilnehmer von Kursen im Kompetenzzentrum
weitergegeben werden. Die Max-Taut-Schule ist ein Bildungszentrum,
in dem man den Beruf des Gebäudereinigers lernen kann.
In verschiedenen Laboren ist es dort möglich, den Begriff „Nano“
anschaulich zu machen.

Tests mit vergüteten Oberflächen

So wurden z.B. im Steinlabor Materialien mit Nanotechnik vergütet.
Sie behielten ihr natürliches Aussehen, ihre Wasserdampfdurchlässigkeit
und eine exzellente öl- und wasserabweisende Wirkung.
Auch die Nanovergütungen von mineralischen Baustoffen,
Putzen und Mineralanstrichen war einfach aufzubringen und in
der Wirkung überdurchschnittlich. In einem der wesentlichen Versuche
wurden die als „säureempfindlich“ eingestuften polierten
Sollnhofer Bodenbelagsplatten behandelt. Das beste Ergebnis wurde
nach einer Kristallisation und zweifachen Nanovergütung erzielt.
Der für den Versuch verwendete Orangensaft konnte selbst nach 45
Minuten keinen sichtbaren Schaden auf der betreffenden Sollnhoferplatte
anrichten.
Bei den unbehandelten Platten fiel der Test negativ aus. Die
Erkenntnisse mit nanovergütetem Sandstein: Selbst wenn die Poren
nicht verschlossen werden, verhindern Nanoprodukte das Eindringen
von Öl und Fett, sowie verschütteten Getränken und anderen
Verschmutzungen. Bereits nach der ersten Vergütung war der
Schutz weitgehend wirksam. Weiterhin wurde spaltrau geschliffener
Granit im rechten oberen Quadranten nanovergütet. Abbildung
1 zeigt die mit Wasser auf beiden Seiten besprühte Fläche
nach einer Minute, Abbildung 2 die selbe Fläche nach fünf Minuten.
Ohne optische Beeinträchtigung der Untergründe bewirkt die
richtig angewandte Nanotechnologie eine resistentere und leichter
zu reingende Oberfläche. So kann heute von einer längeren Lebensdauer
und bis zu 20 Prozent Einsparungspotenzial bei der Reinigung
nanovergüteter Oberflächen sprechen.

Regeln unbedingt beachten

Hierzu sind aber unbedingt folgende Regeln einzuhalten: Der zu
vergütende Untergrund muss unbedingt fett-, tensid- und absolut
rückstandsfrei sein. Dies kann mit Microsplittingprodukten (z.B.
Microfein) sowie dem Einsatz von entmineralisiertem Wasser
erreicht werden. Das Granulat wird, je nach Verschmutzungsgrad
in ein- bis zehnprozentig als Lösung als Vorreiniger eingesetzt. Es
wirkt sofort und zerlegt die vorhandenen Schmutzmoleküle in ihre
Kolloidbestandteile. Die mikroskopisch zerkleinerten Schmutzüberstände
lassen sich aus Mikroporen lösen.
Als Medium, um den geknackten Schmutz in Bewegung zu bringen,
hat sich der Einsatz von Microfein-Polymikrofasern erwiesen.
Um z.B. bei microporösen Problembelägen auch die gewünschte
Tiefenwirkung (Kapillarfunktion) hygroskopisch zu erreichen,
ist der Einsatz von hochwertigem Material notwendig. Die Verarbeitung
durch Fachpersonal ist zwingend erforderlich. Die gereinigten
Flächen müssen anschließend mit viel Wasser so lange
gespült werden, bis auch die letzten Rückstände beseitigt sind.
Der Reinigungsvorgang muss gegebenenfalls wiederholt werden,
bis das Nanoprodukt aufgetragen werden kann.
Wird z.B. Sandstein behandelt, wird ein in Wasser gelöstes Mittel
(z.B. ein Nano-Vision-Produkt) unmittelbar nach dem letzten Neutralisieren
durch gleichmäßiges Aufsprühen verteilt. Grundsätzlich
sind diese Aplikationen bei Temperaturen über 10 °C einzusetzen.
Auf Glas und besonders wenig saugfähigen Natursteinplatten,
Klinker und Tonplatte sollte nach vorheriger Reinigung ein
in Alkohol gelöstes Nano-Produkt verwendet werden. Hiervon werden
nur 4 bis 6 ml/m2 benötigt.
Bei textilen Belägen ist vor dem Aufsprühen eine tensidfreie Grundreinigung
(0,2 % bis 1 % Lösung) so lange durchzuführen, bis alle
alten Shampooreste aus dem Belag beseitigt wurden. Das System
kann nur unter Einhaltung der genannten Regeln funktionieren.
Alle Versuche, den einen oder anderen Arbeitsschritt einzusparen,
ziehen keinen oder nur einen eingeschränkten Erfolg des
Tests nach sich.
Frank Doss, Gebäudereinigermeister, www.nano-vision.de